Frauen (Hinduismus)


CC-BY  Mario Reinhardt Nachschlagen

Frauen werden im Hinduismus einerseits verehrt, andererseits sind sie von den Männern abhängig. Ihre Ehemänner sind ihre Gurus und auch Wege der religiösen Selbstverwirklichung gelten vor allem dem Mann, während die Frau Verwirklichung erlangen kann, indem sie dem Mann dient. Die Frau ist für Haushalt und Familie, der Mann für Broterwerb und Auftreten in der Gesellschaft zuständig. Diese traditionelle Arbeitsteilung ist nach wie vor maßgeblich.
Hochzeiten werden in der Regel von den Eltern arrangiert, Liebesheiraten sind selten. Die Eltern der Braut müssen für eine hohe Mitgift sorgen und verschulden sich dabei oft. Scheidung ist verpönt und kaum möglich. Eine Frau kann in Indien außerhalb der Familie kaum überleben. Das Ansehen der Frau steigt nach der Geburt eines Sohnes, dann wird sie verherrlicht. Bleibt sie kinderlos, ist dem Ehemann auch eine Zweitfrau gestattet.
Bildungschancen für Frauen sind in der Regel gering und existieren lediglich in den Städten. Vorehelicher Geschlechtsverkehr ist tabu. Die weibliche Sexualität wird als Gefahrenquelle für den Erlösungsuchenden angesehen. Die Enthaltsamkeit des Mannes wird als Weg der Erleuchtung gepriesen. Dieses Denkmuster ist bis heute wirksam.
Die hinduistische Götterwelt kennt hingegen eine Vielzahl weiblicher Gottheiten, die alleine auftreten oder mit einer männlichen Gottheit zusammen wirken. Auch gab und gibt es Frauen, die als große Heilige und Weise verehrt werden.