Fanatismus


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Fanatismus, auch Eifer oder religiöser Eifer genannt, bezeichnet den entschiedenen Einsatz von Menschen für die Sache einer Religion und ist somit dem Fundamentalismus verwandt.

Da der Begriff Fanatismus sich von dem lat. Wort fanum, -i “(religiöses) Heiligtum” ableitet, ist Fanatismus eine religiöse Sache und lässt sich am besten mit “Einsatz für das Heilige” umschreiben.

Daher bezieht sich die Wendung “religiöser Fanatismus” gleich in doppelter (und überflüssiger) Weise auf die Religion: “(Religiöser) Einsatz für das (religiöse) Heilige”.

Fanatismus bzw. der Fanatiker/die Fanatikerin ist gekennzeichnet durch den Einsatz für das Heilige (gegen das Profane). Fanatismus bewegt Anhänger verschiedener Religionen nicht allein zu einer missionarischen Existenzweise, sondern vor allem zu einem “Schwarz-Weiß-Denken”, das beispielsweise zwischen einem (heiligen) Leben in der Gemeinde und dem Leben in der “bösen Welt” trennt.

Fanatismus kann bei den Anhängern jedweder Religion angetroffen werden, …

  • die sich als “streng gläubig” oder als “überzeugte oder entschiedene Gläubige” bezeichnen
  • deren Weltsicht stark von den Dogmen ihrer Religion abhängig ist
  • die ihre Umgebung / die Gesellschaft / den Staat von ihrer Religion her umgestalten wollen
Armstrong, Karen: Im Kampf für Gott. Fundamentalismus in Christentum, Judentum und Islam - Lambrecht, Oda / Baars, Christian: Mission Gottesreich. Fundamentalistische Christen in Deutschland, Berlin 2009.