Bonifatius


CC-BY  Martin Fahnroth Nachschlagen

Bonifatius (ursprünglich Wynfrith), gegen 673 in England geboren, wuchs als Mönch in verschiedenen Benediktinerklöstern heran. Im Jahr 716 ging er als Schüler und Nachfolger Willibrords als Missionar auf das Festland, wo sein erster Bekehrungsversuch bei den Friesen scheiterte. Papst Gregor II. beauftragte ihn 719 mit der Mission auf dem Gebiet des späteren Deutschland. Es erfolgte die Umbenennung in „Bonifatius“. Seit 721 missionierte er in Hessen und Thüringen, wurde 722 Bischof und 732 Erzbischof. Legendär ist die Fällung der Donar-Eiche bei Geismar, des germanischen Baumheiligtums.

Seit 738 organisierte Bonifatius als päpstlicher Legat die bayerische und mitteldeutsche Kirche. Die Bistümer Salzburg, Regensburg, Freising, Passau, Eichstätt, Würzburg, Büraburg und Erfurt sowie die Klöster Fulda, Amöneburg, Ohrdruf, Fritzlar, Tauberbischofsheim, Kitzingen und Ochsenfurt wurden eingerichtet. Im Jahr 746 übernahm er das Bistum Mainz.

Als Achtzigjähriger zog Bonifatius nochmals als Missionar nach Friesland, wo er bei Dokkum (Niederlande) mit zahlreichen Gefährten 754 den Märtyrertod erlitt. Der Legende nach soll er versucht haben, sich mit einer Bibel vor dem tödlichen Schwerthieb zu schützen. Sein Leichnam wurde zunächst rheinaufwärts nach Mainz überführt, von da aus auf dem Main weiter bis Hochheim und dann auf dem Landweg bis zum Kloster Fulda, welches er als seine Grablege bestimmt hatte. Die von ihm geknüpfte Verbindung der fränkischen Kirche mit dem Papsttum hatte lange Bestand; man nennt ihn daher auch „Apostel der Deutschen“.

siehe auch Bonifatius von Tarsus