Zion bezeichnet ursprünglich die Burg auf dem Südosthügel der alten Jebusiterstadt Jerusalem, die von König David erobert und zur Davidsstadt erklärt wurde. Später wird Zion als heiliger Berg bezeichnet (Ps 2,6), als Wohnsitz Gottes auf Erden (Jes 8,18), was durch den Bau des Tempels von König Salomo gefestigt wird.
Die »Tochter Zion«, die Bevölkerung Jerusalems, trug besondere Verantwortung: Wenn sie ihrem Gott untreu ist, verfällt sie dem Strafgericht (Mi 3,12).
Weit mehr ist »Zion« aber eine Hoffnung auf Heil. In Zion hat Gott David und den Messias eingesetzt (Ps 2,6 und Ps 110,2). Hier sammelt er das verstreute Volk Israel (Jes 35,10: daher stammt auch der Begriff „Zionisten“ für die Gründer des Staates Israel). Von hier aus regiert er als König (Ps 99,2).
Im NT wird dies vom Hebräerbrief übernommen. Der Brief spricht vom Berg Zion, von der Stadt des lebendigen Gottes, vom himmlischen Jerusalem (Hebr 12,22).
Der Berg Zion steht symbolisch für Israel, Jerusalem und das ganze Volk Gottes. Er ist neben den Juden auch Christen und Muslimen heilig. Für die Christen ist er die Stätte des letzen Abendmahles (siehe Gründonnerstag), des Pfingstwunders (siehe Pfingstereignis) und der ersten christlichen Gemeinde. Für alle Religionen ist dieser Berg die Stätte des Grabes von König David.
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