Zeitrechnung


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Die Sumerer sind durch ihre schriftlichen Aufzeichnungen die ersten, von denen wir wissen, dass sie eine Zeitrechnung hatten. Vor über 5000 Jahren haben sie die Zeit schon in Jahre und Monate eingeteilt. Sie beobachteten den Mond und teilten danach ein Jahr in 12 Monate mit jeweils 30 Tagen ein. Andere Völker wie die Ägypter, Chinesen oder Griechen hatten jeweils eine etwas andere Zeiteinteilung, die nach Naturereignissen, Sternzeichen oder dem Sonnenstand festgelegt wurde. Wichtig für unsere heutige Zeitrechnung sind die Römer.

Ein Jahr hat 365 Tage. Die Erde bewegt sich um die Sonne, wenn sie dies einmal getan hat, ist ein Jahr vergangen, es heißt ein Sonnenjahr. Das Jahr dauert aber nun nicht genau 365 Tage, sondern zwischen 365,256366 und 365,259626 Tagen. Die Unterschiede hängen mit der Drehung der Erde selbst und der Drehung der Erdbahn zusammen. Wenn man aber nur von 365 Tagen ausgeht, vergrößert sich die Differenz von Jahr zu Jahr immer mehr. Also wurde alle vier Jahre ein Schaltjahr eingefügt, das 366 Tage hat. Julius Cäsar führte dieses Schaltjahr ein im Jahr 46 v. Chr. Cäsar wollte die Fehler des alten römischen Kalenders ausbügeln und begann mit einem Schaltjahr, das 445 Tage hatte. Denn er ging auch davon aus, dass ein Jahr 365,25 Tage hat. Er führte Schaltjahre ein, indem er alle vier Jahre am Ende des Februars einen Tag dazugab. Nach Cäsars Tod machte man bei der Schaltjahresregelung noch ein paar Fehler, aber Kaiser Augustus änderte das endgültig, so dass seit dem Jahre 8 n. Chr. unsere heutige Zeitrechnung gilt. Wir sprechen auch vom Julianischen (von Julius) Kalender. Zur Ehre Julius Cäsars wurde auch der Monat Juli nach ihm benannt.
Es stimmte immer noch nicht genau mit der Länge des Jahres. Cäsars Jahr war um 11 Minuten und 14 Sekunden länger als das eigentliche Jahr (also der Umlauf der Erde um die Sonne). Das ist nicht viel, aber im Laufe der Jahrhunderte kam einiges zusammen. Im 16. Jahrhundert lag die Zeitrechnung laut Kalender schon 10 Tage hinter der Erdbahn zurück. Es musste etwas geschehen. Papst Gregor XIII bestimmte, dass 10 Tage im Oktober des Jahres 1582 einfach gestrichen werden. Nach dem 4. Oktober kam gleich der 15. Außerdem bestimmte er, wann genau der Frühling beginnt, nämlich am 21. März. Er verbesserte auch noch die Regelung der Schaltjahre: In allen Jahren, die durch 100, aber nicht durch 400 teilbar sind, gibt es keinen zusätzlichen Schalttag. (Denn das Jahr ist ja noch ein bisschen länger als 365,25 Tage.) Damit war Papst Gregors Jahr durchschnittlich 365,2425 Tage lang. Seit dieser Regelung spricht man auch vom Gregorianischen Kalender.

Die Wochentage wurden wahrscheinlich nach den sieben Planeten benannt, die zum Planetensystem gehören, das Ptolemäus (er lebte zwischen 100 und 160 n. Chr.) aufstellte: Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn. Die Namen der Planeten findet man zum Teil in französischen oder englischen Bezeichnungen besser wieder (frz. Mercredi, Vendredi, Mardi, Jeudi für Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag bzw. engl. Saturday für Samstag). Im Deutschen hat man sich mehr nach den alten mythologischen Götternamen gerichtet, die den römischen Götter- und Planetennamen entsprechen. So ist Mars zum Beispiel der römische Kriegsgott, der hieß bei den Germanen Ziu (Dienstag). Jupiter entspricht dem germanischen Donnergott Donar (Donnerstag), der Freitag kommt von der Göttin Freia, der Göttin der Liebe, die bei den Römern Venus hieß. Auch die Monatsnamen wurden von römischen Namen abgeleitet:
Januar : von Janus, Gott des Anfangs
Februar : februare: lat. reinigen
März: Mars, Kriegsgott
April: aprire: lat. öffnen
Mai: Maja, Frühlingsgöttin
Juni: Juno, Göttin der Ehe
Juli: Julius Cäsar, früher Quintilis (der Fünfte)
August: Augustus, früher Sextilis, der Sechste
September: der Siebente
Oktober: der Achte
November: der Neunte
Dezember: der Zehnte