In Russland gibt es nicht den uns bekannten Weihnachtsmann und auch kein Christkind. Bei den Russen bringt Väterchen Frost die Geschenke und wird dabei von »Schneeflocke«, einem Mädchen, und »Neujahr«, einem Jungen, begleitet. Da in Russland nach einem anderen Kalender gerechnet wird, und zwar nach dem Julianischen, findet dort Weihnachten erst am 31. Dezember statt.
In der Vorweihnachtszeit werden unzählige Kuchen und Plätzchen gebacken, ein Tannenbaum wird aufgestellt und reichlich mit bunten Lichtern und großen Weihnachtskugeln geschmückt. Die Kinder lernen Weihnachtsgedichte, die sie später im Kreise der Familie aufsagen wollen.
Am russischen Weihnachtstag (31.12.) verkleiden sich die Kinder als Kaninchen, Schneemädchen oder Schneeflocke und warten auf Väterchen Frost. Überall im Land herrscht große Aufregung, wenn die Drei kommen. Der alte Mann sieht unserem Weihnachtsmann mit seinem langen weißen Bart und seinem roten Mantel sehr ähnlich. Ein großer Eiszapfen stellt seinen Wanderstab dar. Wenn das Trio mit dem vollgeladenen Weihnachtsschlitten direkt vom Nordpol angerast kommt, dann singen, tanzen und jubeln die Menschen. Sobald der Schlitten zum Stehen kommt, ruft die Menge dreimal hintereinander »Väterchen Frost« und als Antwort darauf stampft Väterchen Frost dreimal mit seinem riesigen Eiszapfen auf den Boden.
Zuhause findet dann ein Festmahl statt. Dieses dauert recht lange, da es so viel zu essen gibt. Die Familie sitzt gemütlich beisammen und redet, denn die Geschenke gibt es erst am nächsten Morgen, da Väterchen Frost sehr viel zu tun hat und es erst schafft, die Geschenke in der Nacht zu bringen.
Die orthodoxen Christen feiern ihr Weihnachten übrigens erst am 6. Januar, am »Fest der Erscheinung des Herrn« (siehe Epiphanias). Doch hierbei feiern sie nicht die Geburt Jesu, sondern die theologische Bedeutung des christlichen Glaubens, dass Gott Mensch geworden ist. Das wichtigste an diesem Fest ist die festliche Messe, die sich über mehrere Stunden hinwegzieht.
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