Weden


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sanskrit: Wissen

Weda (Mehrzahl: Weden) ist die Bezeichnung für die ältesten heiligen Schriften der Inder, deren früheste Teile vermutlich bis 1250 v.Chr. zurückreichen.

Der Weda besteht aus mehreren Schichten, die sich durch Form, Inhalt und Abfassungszeit unterscheiden. Die älteste Schicht bilden Sammlungen (Samhitas) von religiösen Liedern und Sprüchen. Es folgen umfangreiche Texte in Prosa (Brahmanas), die die heiligen Handlungen im einzelnen beschreiben und erläutern. Ohne scharfe stilistische und inhaltliche Trennung schließen sich theologische Abhandlungen (Aranjakas) an, die den Opferdienst mythisch oder philosophisch ausdeuten. Diese laufen in Geheimlehren aus (Upanischads).

Nach der Verwendung im Gottesdienst gliedert sich die wedische Literatur in vier Weden. Jeder der vier Weden wird in mehreren Schulen (Schakhas) überliefert, die sich manchmal mehr oder weniger unterscheiden:

1. Rigweda (siehe Rigveda): 1028 Hymnen an einzelne Götter, in 10 Mandala (Kreise) eingeteilt. Die Rigweda ist das älteste Denkmal der indischen Literatur und eine unschätzbare Quelle für die Geschichte der Sprache, der Religion und der Literatur.

2. Samaweda, eine Auswahl aus dem Hymnen des Rigweda, die sich nur durch die Vortragsart der Lieder unterscheiden.

3. Jadschurweda (Weda der Sprüche), enthält die beim Opfer vorzutragenden Sprüche und Gebete, sowie die Vorschriften für ihre Verwendung. Der Jadschurweda enthält die ältesten Prosawerke Indiens.

4. Atharwaweda (Weda des Hauspriesters), Sammlung der für die häuslichen Gottesdienste und sonstigen Vorkommnisse notwendigen Hymnen und Zauberlieder. Ist deutlich jünger als der Rigweda.