Die Tuareg sind eine berberische Ethnie (siehe Berber), die in der westlichen und zentralen Sahara beheimatet ist. Nach Schätzungen leben heute etwa drei Millionen Tuareg, etwa die Hälfte davon in der Republik Niger, der Rest in Algerien, Tunesien, Mali, Libyen und Burkina Faso.
Früher kontrollierten sie die Karawanenwege durch die Sahara und besteuerten die Waren. Sie beteiligen sich am Karawanenhandel. Eine weitere Einnahmequelle waren Überfälle auf benachbarte Völkergruppen, die ihnen Tribute zahlten. Durch die Ziehung und Überwachung staatlicher Grenzen im zentralen Saharagebiet wurde es für die Tuareg immer schwieriger, die traditionelle Nomadenwirtschaft auszuüben, bei der sie nur schwer Rücksicht auf Staatsgrenzen nehmen konnten. Familienverbände zerfielen; die Tuareg wurden in allen postkolonialen Staaten zu Minderheiten. Ehemalige Vasallen der Tuareg kamen an die Macht, die Tuareg verloren ihren politischen Einfluss fast gänzlich. In Mali und Niger kam es 1963 zu Aufständen der Tuareg, die von den Armeen dieser Länder niedergeschlagen wurden. Viele Tuareg starben während der Dürren in den siebziger Jahren unseres Jahrhunderts, da die Regierungen den Hunger als Kampfmittel gegen die Tuareg einsetzten. In der Folge dieser Hungerkatastrophen wanderten zahlreiche Tuareg in die Städte ab. In den neunziger Jahren nahm die Repression gegen die Tuareg vor allem in Mali und Niger erneut zu.