Ein Sühnopfer ist ein Opfer, welches zur Wiedergutmachung einer konkreten Schuld gegenüber Gott dargebracht wird.
Die zu sühnende Schuld kann in einem schweren moralischen Vergehen oder in einer zunächst unbewussten Verfehlung gegen kultische Reinheitsgebote bestehen. Voraussetzung für das Sühnopfer ist der Glaube an die grundsätzliche Versöhnungsbereitschaft Gottes, der nur auf eine menschliche Geste der Reue wartet, um zu vergeben. Daher gelten die Opfervorschriften des AT als von Gott selbst angeordnet.
Die im AT erwähnten Opfer stammen aus verschiedenen Traditionen und wurden erst im Laufe der Zeit zu dem uns überlieferten „israelitischen Opferkult“ zusammengestellt. Je nachdem, ob es sich um Tier- oder Getreideopfer, um regelmäßige Gaben oder um Opfer aus bestimmtem Anlass, um freiwillige oder durch Gelübde versprochene Opfer, um Ganz- oder Teilopfer handelt, haben sie ihre eigene Bezeichnung.