Singer, Peter: Geb. am 6.6.1946 in Melbourne, Australien, ist ein Philosoph und Ethiker.
Von 1977 bis 1999 war er Professor für Philosophie in Melbourne, Australien.
Seit 1999 lehrt er an der Princeton University.
Utilitaristische Ethik
Singer ist ein Vertreter des sogenannten Utilitarismus, einer Strömung in der philosophischen Ethik, deren Vertreter nach dem Nutzen von Handlungen fragen.
Eines seiner wichtigen Werke ist die „Praktische Ethik“. Daneben schrieb Singer auch Abhandlungen zu den Rechten der Tiere.
Der Mensch als Wesen dieser Welt
Der Mensch ist ganz von dieser Welt und keinesfalls die „Krone der Schöpfung“. Daher lehnt es Singer ab, ihm durch religiöse Vorstellungen eine besondere Würde oder Vormachtstellung gegenüber den Tieren einzuräumen. Dies käme, so Singer, einer Form von Rassismus gleich.
In der 2. Aufl. seiner Praktischen Ethik gelangt Singer nach einem nüchternen Abwägen zu der Schlussfolgerung:
„(…) bei jedem fairen Vergleich moralisch relevanter Eigenschaften
wie Rationalität, Selbstbewußtsein, Bewußtsein, Autonomie, Lust- und
Schmerzempfindung, und so weiter haben das Kalb, das Schwein und
das viel verspottete Huhn einen guten Vorsprung vor dem Fötus in
jedem Stadium der Schwangerschaft.“ (196f.)
Euthanasie
Singer spricht sich in besonderen Fällen für den selbst gewählten Freitod aus:
[i]“Aktive und passive Euthanasie sollte immer dann erlaubt ein, wenn
jemand unter einer unheilbaren Krankheit so sehr leidet, dass ein
Weiterleben nicht in seinem oder ihrem Interesse ist.“[/i] (Ebd. 252).
Anfeindungen
Obwohl Singer selbst Angehörige im Holocaust verloren hatte, stellten vor allem in Deutschland Lebensrechtler und Verantwortliche aus Politik und Kirche Singers Gedanken in die Nähe zu national-sozialistischem Gedankengut, meist ohne sich eingehender mit seinem vollständigen Ansatz beschäftigt zu haben (s.u. Literaturangabe Antötz).