Kalifat (arab. khilâfa). Bezeichnung für die weltlich-religiöse Herrschaft im Islam. Der Amtsträger ist der Kalif (khalîfa = »Nachfolger«, »Stellvertreter«), der auch »Vertreter des Gesandten Gottes [d.i. Muhammad]« (khalîfat ras?l Allâh), »Fürst der Gläubigen« (amîr al-mu’minîn) oder »Vorbeter« (imâm) genannt wird. Nach Ansicht der siehe Sunniten (siehe Sunna) haben weder Gott (Allâh) noch der Prophet Muhammad ..
Tag : Schiiten
arabisch: »gewohnte Handlung«, »eingeführter Brauch«, »Vorbild« Sunna ist die Bezeichnung für die auf den Propheten Muhammad (siehe Mohammed) zurückgehende Tradition zur Bestimmung der Glaubens- und Pflichtenlehre des Islam. Sie ist neben dem Qur’ân (siehe Koran) die zweite Quelle religiöser Normen und steht als authentisches Prophetenwort (sunnat an-nabîy) in ihrer Autorität über dem Hadîth (siehe Hadith), ..
arabisch: Mitteilung, Erzählung, Gespräch Hadith bezeichnet die dem Propheten Mohammed zugeschriebenen Aussprüche, Anordnungen, Mitteilungen und Handlungen, deren Überlieferung auf seine Gefährten zurückgeführt wird. Die Hadithe entstanden durch ein natürliches Interesse an den Taten und Mitteilungen des Propheten und aus der Notwendigkeit, eine über den Koran hinaus verbindliche Quelle zur Bestimmung des richtigen Verhaltens für die ..
Husain (ca. 625-680), der zweite Sohn von ’Alî (siehe Ali) und Fâtima (der Tochter des Propheten Muhammad). Nachdem Yazîd 680 zum Kalifen (halîfa = Nachfolger des Propheten [siehe Kalifat]) erkoren wurde, widersetzte sich ihm Husain, wurde aber in Karbilâ’ (Irak) von Yazîds Truppen besiegt und ermordet. Der Tod Husains (10. Muharram = ’Ash?râ-Tag) bildet bis ..
’Alî oder ’Alî ibn Abî Tâlib. Vetter Muhammads und durch seine Heirat mit Fâtima, der Tochter Muhammads, zugleich Schwiegersohn des Propheten. Der Ehe mit Fâtima entstammten die beiden einzigen männlichen Prophetenenkel Hasan und Husain. Nach dem Tode des Propheten (632) setzte sich ’Alî in Gegnerschaft zur Wahl Ab? Bakrs zum ersten Kalifen (halîfa = Nachfolger ..
Mahdî (arab. »der [durch Gott] Rechtgeleitete«. Im sunnitischen Islam (siehe Sunna) der endzeitliche Führer, der die islamische Gemeinschaft vor dem Anbruch des Jüngsten Gerichts zur Rechtschaffenheit führt und das göttliche Recht wiederherstellt. Im shî’itischen Islam (siehe Schiiten) wird der Mahdî als Wiederkunft des seit dem Jahr 873 »Verborgenen Imâm« (siehe Imam) vorgestellt. Im Verlauf der ..
R?h’ullâh Khumaynî (1902-1989), führender Âyat’ullâh (siehe Ayatollah) und nach dem Sturz des Schah maßgebliche geistliche Autorität in Iran. Er studierte seit 1922 Theologie in Qom und nahm 1937 eine Lehrtätigkeit auf. 1944 trat er erstmals als Kritiker des Schah-Regimes auf und ab 1960 verurteilte er in seinen Vorlesungen und Schriften auch die Politik der Regierung. ..
Arab. âyat’ullâh (»Zeichen Gottes«). Ehrentitel für bedeutende schiitische Rechtsgelehrte (siehe Schiiten), denen ein hohes Maß an Frömmigkeit und Gelehrsamkeit zuerkannt wird. In Iran ist die Titelverleihung erst seit den ausgehenden 1940er Jahren üblich und ist generell die Bezeichnung für ausgewiesene und einflussreiche Rechtsgelehrte. Der bekannteste Âyat’ullâh war R?h’ullâh Khomeynî (1902-1989, siehe Khomeini), der die iranische ..
arab./pers.: »Türe« , »Tor« Der Begriff „Bab“ ist der religiöse Titel des Sayyid ’Ali Muhammad (1819-1850), der 1844 im südpersischen (südiranischen) Schiraz die aus dem schiitischen Zweig (siehe Schiiten) des Islam hervorgegangene Bewegung bzw. Religion des Babismus begründete. Der Bab wurde 1846 auf Betreiben schiitischer Geistlicher unter dem Vorwurf der Verbreitung von unislamischen Irrlehren von ..
Schiiten sind die kleinere der beiden Hauptgruppen des Islam (etwa 10 % der Muslime) neben der großen Gruppe der Sunniten. . Die Schiiten erkennen im Unterschied zu den Sunniten nur Ali und seine Nachkommen als rechtmäßige Nachfolger (Imame) Mohammeds an. Dies bedeutet, die Schiiten halten bis heute ausschließlich Mohammeds Vetter Ali und die leiblichen Nachkommen ..