Schiiten sind die kleinere der beiden Hauptgruppen des Islam (etwa 10 % der Muslime) neben der großen Gruppe der Sunniten.
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Die Schiiten erkennen im Unterschied zu den Sunniten nur Ali und seine Nachkommen als rechtmäßige Nachfolger (Imame) Mohammeds an. Dies bedeutet, die Schiiten halten bis heute ausschließlich Mohammeds Vetter Ali und die leiblichen Nachkommen (Aliden) aus dessen Ehe mit der Prophetentochter Fatima für berechtigt, die Gesamtgemeinde zu leiten.
Über viele Jahrhunderte wurden Schiiten von der Mehrheitsrichtung der Sunniten unterdrückt und oft verfolgt. Bis heute gibt es Vertreter auf beiden Seiten, die die anderen nicht als richtige Muslime anerkennen.
Die Schiiten zerfallen in mehrere Gruppen. Die größte Gruppe sind die Imamiten, auch »Zwölfer-Schiiten« genannt. Die Imaniten erkennen zwölf Imame an. Sie sind die Mehrheit der Bevölkerung in Iran und Irak. Kleinere Gruppen sind die Ismailiten (Siebener-Schiiten) und die Saiditen (Fünfer-Schiiten), die nur sieben bzw. fünf rechtmäßige Imame anerkennen.
Zwei weitere Gruppen werden als Alawiten (in Syrien) und Aleviten (in der Türkei) bezeichnet. Der Name bedeutet »Anhänger Alis« (s.o.), aber jede der beiden Gruppen hat jeweils eigene Sitten und Lehren. Weil sie lange von den anderen Muslimen verfolgt wurden, haben sich ihre Auffassungen teilweise weit vom herkömmlichen Islam entfernt.
(siehe Sunniten)