Saul streifte nach der Überlieferung des Alten Testaments im 11. Jahrhundert vor Christus durch die Lande und suchte die verirrten Eselinnen seines Vaters. Samuel war von Gott über Sauls Kommen und über seine Bestimmung informiert worden, zeigte Saul die Eselinnen und salbte den Sohn von Kisch zum Fürsten über des Herrn Erbe. Nachdem Samuel alle Stämme Israels zusammengerufen und ihnen Saul präsentiert hatte, »jubelte das ganze Volk und sagte: Es lebe der König!«. Damit wurde in Israel von Gott und dem Volk das Königtum eingeführt.
Sauls Feuerprobe war der Krieg gegen die Amalekiter: Gott hatte Saul angewiesen, die Amalekiter völlig zu vernichten. Doch nach dem Sieg schonte Saul das Leben des Amalekiter-Königs Agag. Erzürnt über die Halbherzigkeit Sauls schickte Gott Samuel aus, um Agag zu töten und Saul mitzuteilen, dass er von Gott verworfen sei.
Saul wurde schwermütig und suchte beim Zitherspieler David Aufmunterung zu finden. Die Beziehung Sauls zu David war von Eifersucht und Reue getragen.
Sauls Söhne wurden im Kampf mit den Philistern getötet. Saul stürzte sich selbst ins Schwert (siehe Bibel (Suizid)). Sauls vielversprechende Laufbahn endete mit Misserfolg und seelischem Zusammenbruch.
Über Saul berichtet das erste Buch Samuel (1Sam 9,1-31,1ff) und das erste Buch der Chronik (1Chr 10,1ff).
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