Das semitische Wort »quaneh« meint immer etwas Rohrförmiges. Es bezeichnte verschiedene Schilfarten, die teils auch in Palästina wuchsen; insbesondere war aber der Nil für seine Schilfvegetation bekannt, weshalb das Schilfrohr im AT (siehe Altes Testament) symbolisch für Ägypten stehen kann. Die Griechen stellten aus Schilf Messgeräte, Pfeilschäfte und Schreibgeräte her; in der Bibel wird es nur als Messrohr erwähnt (siehe Ez 40,1-42,1ff). Als (Süß- oder Balsam-) Rohr werden im Alten Testament diverse Gewürze bezeichnet, zum Beispiel der aus Indien importierte Zimt.
Das Schilfrohr symbolisiert in zweierlei Hinsicht Schwäche und Unzuverlässigkeit: Erstens schwankt es im Wasser stets hin und her, hat also keinen festen Stand. Zweitens ist es, zumal in vertrocknetem Zustand, wegen seiner Hohlheit leicht zerbrechlich und knickt unter Belastung sofort ein.