Im Alten Testament gelten sie als ärgste Feinde der Israeliten. In Anspielung darauf nannten deutsche Studenten im 17. Jahrhundert ihre ärgsten Feinde, die Stadtsoldaten und Polizisten, ebenfalls Philister. Später weiteten sie den Begriff aus: auf Bürger mit einer (aus studentischer Sicht) ängstlichen und geistig beschränkten Lebensauffassung. Heute ist der Begriff ein Synonym für Spießbürger.
Damit haben die biblischen Philister aber nichts zu tun. Sie bewohnten seit 1200 vor Christus die Handelsstädte Gaza, Aschdod, Aschkelon, Gath und Ekron am Mittelmeer. Seit 800 nach Christus herrschten stets fremde Völker über die Philister: Assyrer, Babylonier, Griechen, Römer, Araber und Osmanen. Als der römische Kaiser Hadrian 135 nach Christus den letzten jüdischen Aufstand unter Bar Kochba niedergeschlagen hatte, benannte er die damalige Provinz Judäa, die Gegend zwischen Jordan und Mittelmeer, nach den Philistern in Palästina um. So hieß die Landschaft bis 1948. Auf Arabisch heißt Palästina Filastin.