Ein christliches Fest ist der Neujahrstag (1. Januar) ursprünglich nicht. Martin Luther bezog sogar mit harten Worten Position gegen dieses Fest und er riet stattdessen, über die Beschneidung Jesu und den Vorgang der Namensgebung zu predigen. Für ihn begann das neue Kirchenjahr mit dem Advent.
Der Neujahrstag hat einen eher politischen Ursprung. Bei der Kalenderreform unter dem römischen Herrscher Cäsar im Jahr 46 v. Chr. war der Jahresbeginn vom 1. März auf den 1. Januar vorverlegt worden. Die ersten Tage des Jahres wurden damals ausgelassen gefeiert, wogegen die Kirche Bußgottesdienste und Fastenübungen zu setzen versuchte. Konzilien im sechsten und siebten Jahrhundert machten Bußübungen sogar zur Pflicht.
Die liturgischen Feiern zum Neujahrstag kamen erst im 18. Jahrhundert auf. Bis heute steht der 1. Januar im Zwiespalt zwischen religiöser und politischer Bedeutung.
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