Mit dem Begriff »koscher« wird alles bezeichnet, was gemäß der Halacha (dem religiösen Gesetz der Juden) hergestellt oder zubereitet wurde. Diese Gegenstände/Speisen erfüllen die Anforderungen des jüdischen Gesetzes und sind zum rituellen Gebrauch geeignet. Alles was nicht koscher ist, nennt man »taref«. Welche Speisen koscher bzw. trefe sind besagen die Kaschrut-Vorschriften. Ein »koscherer Mensch« ist ein Jude, der in jeder Hinsicht ein der Religionslehre entsprechendes Leben führt.
Lev 11,1-47 und Dtn 14,3-21 zählen Tiere, Fische und Geflügel auf, die man essen und die man nicht essen darf (reine und unreine Tiere). Demnach sind erlaubte Speisen zum Beispiel: »Alles, was unter den Vierfüßlern gespaltene Klauen hat, und zwar völlig durchspaltene Klauen, und wiederkäut. Alles, was im Wasser, in den Meeren und in den Bächen lebt, Flossen und Schuppen hat.“ Beispiele: Rind, Schaf, Ziege, Hirsch, Gazelle, Rehbock und Antilope.
Über verbotene Speisen sagt die Tora: »Das Aas dürft ihr nicht berühren; unrein sind sie für euch. Alles Kleingetier, das auf der Erde sich regt, ist ein Greuel; es darf nicht gegessen werden. Von allem, was auf dem Bauch kriecht, und allem, was auf Vieren geht, bis zu allem Kleingetier, das noch mehr Füße hat, dürft ihr nicht essen; denn sie sind ein Greuel. Alle geflügelten Kleintiere sollen euch als unrein gelten; sie dürfen nicht gegessen werden.«
Beispiele: Adler, Strauß, Eule, Storch, Reiher, Kamel, Hasen, Schwein.
Man unterscheidet bei koscheren Nahrungsmitteln:
- Fleischig (bessari): koscheres Fleisch, Fleischfett; alle Produkte, die fleischige Bestandteile enthalten.
- Milchig (chalawi): Milch von koscheren Tieren, Milchfett; Produkte, die milchige Bestandteile enthalten.
- Parwe (setami): neutrale koschere Lebensmittel; dürfen zusammen mit Milch und Fleischprodukten eingenommen werden. (Gemüse, Eier, Fische,…).
Dabei muss man eine Vielzahl von Gesetzen beachten, die den Genuss von Fleisch und Milch regulieren: Grundsätzlich dürfen fleischige und milchige Speisen nicht zusammen gegessen und/oder gekocht werden. Die optische Trennung zwischen Gefäßen und Geschirr, die Fleischiges oder Milchiges enthalten, ist vorgeschrieben. Parwe kann mit Fleisch oder Milch gegessen werden, aber nie mit beiden gemeinsam. Eine zeitliche Trennung zwischen den entweder milchigen oder fleischigen Mahlzeiten ist streng vorgegeben.