Unter Klugheit versteht man die Kraft und Klarheit des Verstandes, Menschen oder Dinge sachlich beurteilen zu können. Nach biblischem Verständnis sind Klugheit und Frömmigkeit keine Gegensätze. Joseph (Gen 41,39) und Salomo (1.Kö 3,12) werden im Alten Testament (siehe Altes Testament) als Idealbild des klugen und weisen Mannes bezeichnet, der zugleich weltgewandt und gottesfürchtig ist. Grundsätzlich sind Klugheit und Weisheit notwendig, um Gottes Wege einzusehen (Hos 14,10). Wo Klugheit nicht mit Weisheit verbunden ist, werden unrechte Mittel angewendet (Sir 19,19), es führt ins Verderben (Dan 8,25) und macht zur Erkenntnis Gottes unfähig (Jes 29,14; Mt 11,25). Auch die Gleichnisse Jesu (siehe Gleichnis) im Neuen Testament (siehe Neues Testament) setzen diese Linie fort und apellieren an den gesunden Menschenverstand. Beispielsweise baut ein kluger Mann sein Haus auf Felsen (Mt 7,24). Allerdings wird vor selbstsicherer Klugheit gewarnt, die Jahwe nicht fürchtet (Spr 3,7). (siehe Töricht)
Kirchenzeitungen der Nord-Ost-Deutschen Verlagsgesellschaft