Katholische Soziallehre


CC-BY  Pfarrei St. Clemens Dortmund Nachschlagen

Die Katholische Soziallehre enthält Leitgedanken für die menschenwürdige Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens. Sie fordert Gerechtigkeit im Zusammenspiel der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kräfte sowie den Schutz der Armen und Schwachen.

Wesentliche Inhalte der Katholischen Soziallehre sind:

  • die Sozialverpflichtung des Eigentums
  • soziale und Chancen-Gerechtigkeit
  • Wahrung der Rechte der Frau
  • weltweite Verteilung von Wirtschaftsgütern und Ressourcen
  • Mitverantwortung und Mitbestimmung im Unternehmen
  • der Interessenausgleich zwischen Kapital und Arbeit
  • Schutz der Familie
  • Eigentumsbildung in Arbeitnehmerhand

Leitbegriffe der katholischen Soziallehre, die sowohl auf der Bibel als auch auf dem Naturrecht basiert, sind:

  • Personalität (Würde der Person),
  • Solidarität (mitmenschlicher Zusammenhalt)
  • Subsidiarität (Verantwortlichkeit und Selbsthilfe der kleineren gesellschaftlichen Einheiten, beginnend bei der Familie)

Der Begriff „Katholische Soziallehre“ entwickelte sich aus der katholisch-sozialen Bewegung in der Mitte des vorigen Jahrhunderts, einer Zeit großer Umwälzungen in Gesellschaft und Arbeitswelt (Industrialisierung). Die Wortmeldungen zu sozialen Fragen im 19. Jahrhundert sind verbunden mit den Namen Papst Leo XIII., Bischof Wilhelm E. von Ketteler, Adolf Kolping.

In unserem Jahrhundert prägen eine Anzahl von päpstlichen Lehrschreiben (siehe Enzyklika) und die Veröffentlichungen namhafter Sozialwissenschaftler und engagierter Theologen wie Kardinal Joseph Cardijn, Josef Kardinal Höffner, Reichsminister Heinrich Brauns, Prof. Franz Hitze und besonders Pater Oswald von Nell-Breuning SJ das Bild der Kirche in der Gesellschaft. Hinzu kommen die Aktivitäten kirchlich gebundener Laiengremien.

Die Ziele und Ideale der katholischen Soziallehre wurden bereits im vorigen Jahrhundert von katholischen Sozialverbänden wie der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und dem Kolpingwerk aufgegriffen und praxisnah weiterentwickelt. Neben den genannten gibt es heute noch weitere Sozialverbände: Christliche Arbeiter-Jugend (CAJ), Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) und Bund Katholischer Unternehmer (BKU).