Am Freitag vor dem Ostersonntag (siehe Ostern) gedenken die Christen des Todestages Jesu. Die vier Evangelien berichten in der Bibel, dass der jüdische Hohe Rat bei Sonnenaufgang zusammentrat, um über Jesus zu richten.
Der römische Statthalter Pontius Pilatus zweifelte an der Schuld Jesu, verurteilte ihn aber doch zum Tode. Um die “dritte Stunde” nach Sonnenaufgang, also gegen 9.00 Uhr, wurde Jesus von römischen Soldaten auf dem Berg Golgota gekreuzigt. Am Mittag verfinsterte sich die Sonne bis zur neunten Stunde (15.00 Uhr) – der Todesstunde Jesu.
Um diese Zeit wird in vielen Kirchengemeinden eine Andacht zur Sterbestunde Jesu gehalten: ohne Glockengeläut, ohne Orgel und ohne Altarschmuck – oft aber mit der Feier des Abendmahles.
Mit Jesu Tod verbindet sich auch ein besonderes Gottesverständnis: Gott teilt das Leiden und Sterben der Menschen. Darum kann Gott die Menschen in ihren Tiefen verstehen und glaubwürdig trösten. Dieser Gedanke steht im Mittelpunkt der Karfreitagsgottesdienste.
Der Karfreitag leitet seinen Namen von dem alt-deutschen Wort “kara” = weinen / klagen ab.