hebräisch: Jahwe wird ihn erhöhen
Jeremia wirkte allem Anschein nach (Jer 1,1-3) zwischen 627 und 587 v.Chr. in Judäa als Prophet. Er entstammte einer Priesterfamilie aus Anatot, 5 Kilometer nordöstlich von Jerusalem.
Zunächst bereitete er offenbar durch seinen Umkehrruf die Kultreform des Königs Joschija (ab 622) vor. Nach dessen frühem Tod in der Schlacht von Megiddo 609 lebten heidnische Bräuche in der judäischen Gesellschaft wieder auf, was Jeremia zu harten Anklagen und Warnungen veranlasste. Als Zeichen des kommenden Exils, das er als Strafe Gottes deutete, lebte Jeremia ehelos und hielt sich abseits von sozialen Ereignissen (Jer 16,1-5). Seine unnachgiebigen Anklagen brachten ihm die Todfeinschaft sowohl der Mächtigen als auch seiner eigenen Verwandten ein. Unter den vielen Unheilsprophetien ragen die Verheißung der Rückkehr aus dem Exil und des Geschenkes eines „Neuen Bundes“ (Jer 30,1-33,1ff) um so markanter hervor.
Kirchenzeitungen der Nord-Ost-Deutschen Verlagsgesellschaft