Das Wort Ikone kommt aus dem Griechischen und heißt soviel wie Abbild. In der ostkirchlichen (byzantinischen) Kunst sind Ikonen meist auf Holztafeln gemalte Darstellungen von Christus, Maria, den Heiligen oder Propheten. Sie haben für die orthodoxen Kirchen und Gläubigen eine hohe Bedeutung (siehe Orthodoxe Kirche.
Die Ikonen werden verehrt, da der Gläubige im Bild das Wesen Gottes erkennt. Ikonen sind also eine Art Bilderschrift des Glaubens. Eine Ikone versucht, die Person genau so darzustellen, wie sie wirklich ausgesehen hat. Für den Ikonenmaler gibt es darum strenge Regeln, die er einhalten muss.
- Er hat die Aufgabe, den Glauben der Kirche bildlich darzustellen.
- Er darf nichts eigenmächtig ändern. Seine Kunst ist die genaue Wiedergabe des Vorbildes.
- Der Maler soll seine Seele für das Malen reinigen. Mönche fasteten und beteten vor dem Malen.
- Farben und Formen der Originale müssen genau eingehalten werden.
- Ein Maler darf nie seinen Namen unter das Bild setzen.
Ikonen gibt es nicht nur in den orthodoxen Kirchen, sondern sie gehören auch zum Alltag eines frommen Gläubigen. Jedes gläubige Haus hat eine Ikonenecke. Diese grüßt der eintretende Gast zuerst, bevor er sich den Hausbewohnern zuwendet. Zur Taufe bekommt das Taufkind eine Ikone seines Namenspatrons geschenkt. Das Brautpaar wird vom Brautvater mit einer Ikone gesegnet. Beim Begräbnis wird eine Ikone voran getragen. Geweiht wird das Bild vom Bischof mit Weihrauch und Myrrhenöl. Bevor man eine Ikone mit nach Hause nimmt, lässt man sie oft für einige Monate unter dem Altar der Kirche aufbewahren, wodurch sie verehrungswürdiger wird.