Heiliger Rock


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Der »Heilige Rock« ist ein Gewand Christi im Dom zu Trier, dessen Echtheit wissenschaftlich nicht nachweisbar ist. Die Überlieferung sagt, dass die Tunika Christi durch die Heilige Helena, die Mutter Konstantins des Großen, bei ihrer Pilgerfahrt nach Jerusalem gefunden und anschließend der Trierer Kirche geschenkt wurde.
Die Stadt Trier, im Südwesten von Deutschland gelegen, wurde 16 v. Chr. vom römischen Kaiser Augustus gegründet und gilt als eine der ältesten Städte Mitteleuropas.

Historisch betrachtet beginnt die Geschichte des »Heiligen Rockes« am 1. Mai 1196 mit der Weihe des Hochaltars im damals neu errichteten Ostchor des Trierer Domes. Erzbischof Johann I ließ das Gewand in den Altar einschließen. Von nun an schweigen die historischen Quellen zum Heiligen Rock. Erst 1512 kommt wieder Licht in das Dunkel der Überlieferung. Kaiser Maximilian (1493-1519) war zu einem Reichstag nach Trier gekommen und verlangte das Gewand zu sehen. So ließ der damalige Erzbischof Richard von Greiffenklau (1511-1531) am 14. April 1512 im Beisein des Kaisers und vieler Bischöfe und Prälaten den Hochaltar öffnen.

Auch das Volk wünschte nun, den Heiligen Rock zu sehen. Dieser Bitte wurde entsprochen und die Nachricht verbreitet sich so schnell, dass eine große Wallfahrt entstand; die erste ihrer Art. Jährliche Wallfahrten fanden nun bis 1517 statt. Die weitere Geschichte der Reliquie ist sehr wechselvoll. Viele Wallfahrten fielen kriegerischen Ereignissen zum Opfer. Oft musste das Gewand aus Angst vor Zerstörung an anderen Orten versteckt werden. Doch das Interesse am »Heiligen Rock« blieb bis in unsere Zeit ungebrochen. Zur letzen Heilig-Rock-Wallfahrt im Jahre 1996 kamen über 1.000.000 aus allen Erdteilen nach Trier.