Guillaume Farel war Reformator in der französischen Schweiz und wirkte besonders in Neuchâtel (Neuenburg). Hier organisiert er die reformierte Kirche und schuf die erste französische reformierte Liturgie. Farel war Vorgänger und späterer Mitarbeiter von Johannes Calvin.
Guillaume Farel wurde in Gap im Dauphiné (Frankreich) als Sohn einer Adelsfamilie geboren. Während seines Studiums in Paris lernt er den humanistischen Gelehrten Lef?vre d’Étaples kennen. Farel unterrichtet Grammatik und Philosophie. 1521 geht er nach Meaux und arbeite dort im Kreis des Bischof Briçonnet mit, dessen Mitglieder die Kirche von innen heraus reformieren wollen.
Nach dem Bruch mit dem Katholizismus und der Vertreibung aus Meaux geht Farel nach Basel, Straßburg, Bern und schließlich Neuchâtel, um dort die reformatorische Lehre zu verkünden.
Auch in Genf wird Guillaume Farel tätig. Er trägt mit Unterstützung von Johannes Calvin wesentlich dazu bei, dass sich die Stadt 1536 zur Reformation bekennt. Als dem Stadtrat die vorgeschlagenen Reformen schließlich zu weit gehen, werden die beiden Reformatoren ausgewiesen. Farel geht als erster Pastor zurück nach Neuchâtel. Bis zu seinem Tod im Jahre 1565 lebt er in der Stadt, ist jedoch auch als Wanderprediger tätig.