Franz Jägerstätter


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Bild Franz Jägerstätter wurde am 20. Mai 1907 in St. Radeburg in Österreich geboren. Der junge Mann, Gatte und Vater war von Beruf Bauer und Messner. In der Zeit des zweiten Weltkriegs wurde er als österreichischer Kriegsdienstverweigerer zum Tode verurteilt und hingerichtet. Er gilt als Märtyrer, weil er für seinen Glauben gestorben ist.

Am 22. Februar 1943 erhielt Jägerstätter den Einberufungsbefehl zum Wehrdienst. Aufgrund seiner großen Gewissensbedenken gegenüber dem Krieg hatte er die Absicht, den Wehrdienst zu verweigern. Er wollte durchaus für Österreich Wehrdienst leisten, jedoch nicht für Hitler in den Krieg ziehen. Er teilte sein Vorhaben dem Ortspfarrer, dem Wiener Diözesanbischof Pföllner und noch einigen seiner Freunde mit. Er hoffte von ihnen gute Ratschläge und geistliche Führung zu bekommen. Alle diese Freunde, der Priester und sogar der Bischof sagten ihm, dass es seine Pflicht sei, Militärdienst zu leisten und dass es ihm nicht zustehe zu beurteilen, ob der Krieg einer Nation gerecht sei oder ungerecht.

Franz Jägerstätter war jedoch fest davon überzeugt, dass dieser Krieg ungerecht war und dass er sündigen würde, wenn er darin diente. Ihm war auch klar, dass seine Frau und seine Kinder unter der Dienstverweigerung zu leiden hätten, doch er meinte, Gott würde dann schon für diese sorgen. Allmählich wandten sich immer mehr Verwandte, Nachbarn und Freunde von ihm ab. Dort er blieb bei seiner Entscheidung. Nach seiner Verhaftung und Überführung ins Gefängnis Berlin-Tegel wurde er am 6. Juli 1943 vom Reichskriegsgericht für »wehrunwürdig« und ehrlos erklärt und wegen »Wehrkraftzersetzung« zum Tode verurteilt. Etwa einen Monat später, am 9. August 1943 wird Franz Jägerstätter für seine Gewissensentscheidung, den Kriegsdienst zu verweigern, im Zuchthaus Brandenburg auf dem Schafott hingerichtet.

Das bedingungslose Handeln von Franz Jägerstätter war lange Zeit umstritten. Erst Jahre später begann die Aufarbeitung und Würdigung seines Handels von kirchlicher und staatlicher Seite.