Erstes Vatikanisches Konzil


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In den Jahren 1869-1870 tagte das Erste Vatikanische Konzil in Rom. Von den weltweit rund 1050 römisch-katholischen Bischöfen nahmen 774 aus allen Erdteilen daran teil. Sie wollten vor allem neue Sicherheit in Glaubensaussagen schaffen. Auf dem Konzil wurden folgende Lehrsätze als Dogmen (siehe Dogma) beschlossen:

  • Gott ist aus seiner Schöpfung mit Hilfe der Vernunft erkennbar.
  • Der Papst ist der Bischof der ganzen Kirche (Universalepiskopat).
  • Der Papst besitzt Unfehlbarkeit, so fern er »ex cathedra« Entscheidungen bezüglich Glauben und Sitte verkündet.

Weiterhin stellte das Konzil fest: Der Papst sei dann unfehlbar, wenn er als oberster Lehrer aller Christen in Fragen des Glaubens und der Sitten etwas endgültig entscheide. Dieser Unfehlbarkeit verdanke die Kirche dem Heiligen Geist, der in der Kirche lebe und sie vor allem Irrtum bewahre. In der Folge des Konzils spalteten sich die Altkatholiken von der römisch-katholischen Kirche ab, da sie die päpstliche Unfehlbarkeit als Dogma nicht anerkennen wollten.

Der Ausbruch des Deutsch- Französischem Krieges führte zum vorzeitigen Abbruch des Ersten Vatikanischen Konzils. 90 Jahre später findet das Zweite Vatikanische Konzil (siehe Zweites Vatikanisches Konzil) statt.