Der Drache ist ein Wesen, das viele Völker in ihren Mythen kennen. Er drückt Schrecken und Kraft aus und ist ein Wesen, das den Menschen zu überwältigen droht. Der Drache oder die Schlange bewohnen das Weltmeer oder werden auch in der Milchstraße gesehen. Als Midgardschlange oder Leviathan umschlingt der Drache die Erde und bildet ihren äußersten Rand, der im Orkan seine Kraft beweist und den Menschen zu verschlingen droht.
Erdgeschichtlich gesehen, kann sich darin auch die Erfahrung der Menschheit spiegeln: Ein großer Komet prallte von Osten her auf die Erde. Wie ein Drache mit Feuerschweif erschien diese kosmische Katastrophe. Der Aufprall der Stücke im Meer erzeugte ungeheure, sich windende Wasserdampfwolken. Von daher läßt sich auch die Identität von Drache und Wasserschlange begreifen.
Wenn wir den Drachen als Sinnbild des Bösen anblicken, wird uns die Kraft, die uns verschlingen kann, vor Augen geführt. Der Drache läßt den Menschen nicht frei, sondern fesselt ihn, um ihn herabziehen zu können. Vor allen in romanischen Kirchen (siehe Romanik) wurde den Menschen diese Seite des Daseins vor Augen geführt.
Der Drache wird aber nicht als Sieger, sondern als Besiegter dargestellt. Der Erzengel Michael oder der heilige Georg halten ihn mit ihrer Lanze am Boden nieder.