Diakonisse


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In der frühen Christenheit waren Diakonissen Helferinnen in der Armenfürsorge, beim ersten Abendmahl und bei der Taufe von Frauen. Im 19. Jahrhundert entstanden im Sozialdienst der evangelischen Kirche Diakonissen-Gemeinschaften, die in fast klösterlicher Ordnung lebten und arbeiteten (siehe Kloster).

Heute gehören die Diakonissen zur Schwesternschaft eines evangelischen Diakonie-Mutterhauses und übernehmen pflegerische und erzieherische Aufgaben in der Sozial- und Bildungsarbeit. Sie leisten ihre sozialen Dienste aus dem Geist christlicher Nächstenliebe und bleiben ihrer Gemeinschaft in der Regel lebenslang verbunden.

Je nach beruflicher Qualifikation arbeiten Diakonissen beispielsweise in Krankenhäusern und Altenheimen, in der ambulanten Krankenpflege oder in Behinderteneinrichtungen und Hospizen. Dort sorgen sie als Krankenschwestern und Pflegerinnen für kranke und Hilfe bedürftige Menschen oder begleiten Sterbende und ihre Angehörigen. Pädagogische Aufgaben übernehmen sie in Kindergärten und Kinderheimen, in der Kinder- und Jugendarbeit oder in Schulen und anderen Ausbildungsstätten. Hier organisieren und gestalten sie beispielsweise Veranstaltungen in Tagungs- und Begegnungsstätten, leiten Jugendgruppen oder sind als Religionspädagoginnen für den kirchlichen Unterricht in Gemeinde und Schule verantwortlich. In Suchthilfe und Lebensberatung betreuen sie Menschen in Krisensituationen.