David


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Hebräisch dawi:d: „Liebling“, leitet sich ab von der Wurzel jdd „lieb haben“ (vgl. auch dôd „Liebster“).

David war ein bedeutender König Israels. Er regierte im 10. Jh. (sogenanntes Großreich Davids). Das biblische Bild von David wird vor allem von den Samuel-Büchern gezeichnet: Hier finden sich Erzählungen zu Herkunft, Aufstieg und Herrschaft Davids.

David, der Sohn des Isai.
David ist ein Sohn Isais (1Sam 16,18; 1Sam 17,58). Der junge David wird als Hirte vorgestellt (1Sam 16,11; vgl. 2Sam 7,8), so dürfte er bewandert darin gewesen sein, seine Herdentiere mit gezielten Steinwürfen anzutreiben bzw. auf dem Weg zu halten. Bereits in jungen Jahren tritt er in den Dienst des Königs Saul.

David und Goliath.
Diese Geschicklichkeit kommt ihm zugute, als die Truppe Sauls von Goliath, einem besonders starken Kämpfer der Philister, herausgefordert wird (1Sam 17,4-10). David besiegt den „riesengroßen“ und zudem mit schwerer Rüstung zum Zweikampf antretenden Goliath durch einen gezielten Steinwurf (1Sam 17,48-49).

Saul, David und Jonathan.
Im weiteren Verlauf seines Aufstiegs gerät David zunehmend in Konflikt mit Saul (1Sam 18,6-9), dennoch freunden sich David und Jonathan, der Sohn Sauls, an (1Sam 18,1-4; 20,1-17).
Mehrmals stehen sich Saul und David als Kontrahenten gegenüber, mehrmals trachtet Saul ihm nach dem Leben (1Sam 19,10-11 u.ö.).
Jonathan bleibt David treu (1Sam 20,41-42). Ein weiterer Weggefährte ist Joab, Davids Heerführer.
David sammelt schließlich eine Söldnertruppe um sich (1Sam 22,1-3) und arbeitet mit den Philistern zusammen (1Sam 27,1-28,2).

David und die Frauen.
Bereits auf dem Weg zur Macht legte sich David mehrere Frauen zu, um seine Position als Thronanwärter zu stärken: 1Sam 25,39-40 (Abigail) und 1Sam 18,17-27 (Michal).
Als König hatte David viele Frauen und Nebenfrauen. Kurz teilt 1Chr 14,3 mit: „David nahm sich noch weitere Frauen in Jerusalem und zeugte noch Söhne und Töchter.“
Bekannt ist die Erzählung von David und Batseba: So soll der König Batseba, die Frau des Uria, erblickt haben, wie sie auf dem Dach ihres Hauses badet (2Sam 11,2). Er begeht mit ihr Ehebruch (11,4). Batseba wird schwanger (11,5). Der Plan Davids, das gemeinsame Kind dem Uria unterzuschieben, scheitert (2Sam 11,6-13). So lässt David den Uria an der Front dort einsetzen, wo er mit großer Wahrscheinlichkeit umkommen muss (2Sam 11,14-25).

Die Erzählung lässt später den Gottesmann Nathan auftreten, der mit nur zwei Wörtern David schuldig spricht: „Du [bist] dieser [Mann].“ (12,7)
Damit ist David überführt. David’s Leben wird verschont, doch das Kind der Batseba lässt Gott sterben (so deutlich in 2Sam 12,14)

David und Salomon.
Das zweite Kind von Batseba (2Sam 12,24) wird Thronfolger: Salomo, eine Lichtgestalt des alttestamentlichen Königtums (vgl. Lk 12,27).

Die Verheißung.
David erhält eine Verheißung: Sein Königtum soll ebenso Bestand haben wie seine Nachkommenschaft (2Sam 7,12). Diese Weissagung führte zunächst zu einer Hoffnung auf den Fortbestand des Königtums (vgl. etwa Jes 11,1). In christlicher Zeit wird diese Tradition – freilich gegen den Wortsinn, der die Erbfolge des Hauses David im Blick hat – auf Jesus bezogen (vgl. Lk 1,32).

David’s „Volkszählung“
David lässt die waffenfähigen Männer zählen, um seine militärische Stärke zu erfahren. Auffallend ist, dass im alttestamentlichen Schrifttum die Erzählung in einer Doppel-Überlieferung vorliegt: Sowohl 2Sam 24,1-25 Chr als auch 1Chr 21,1-22,1 berichten von der Begebenheit. Allerdings leiten sie die nahezu wortgleiche Erzählung jeweils mit einer – theologisch bedeutsamen – Formulierung ein:
1Chr 21,1: „Und der Satan […] reizte David …“
2Sam 24,1: „Und [Gott] reizte David ….“

David’s Tod und Erbe.
David stirbt nach Wirren um seinen Thron (2Sam 15,1-19,9; 2Sam 20,1-22) und zunehmendem Zwist mit den Stämmen Israels (2Sam 19,42-44).

Lit.: Georg Fohrer, Geschichte Israels: Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 6.Aufl., Stuttgart 1995.