Beschneidung (männlich)


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Chirurgischer Eingriff, bei dem die Vorhaut des Mannes entfernt wird. Die weibliche Beschneidung (siehe Beschneidung (weiblich)) gibt es in Afrika, Amerika, Südostasien, Australien und Ozeanien. Sie wird als Genitalverstümmelung von Menschenrechtsgruppen bekämpft.
Bei der Beschneidung handelt sich dabei meist um einen Initiationsritus, aber auch aus angeblich gesundheitlichen Gründen ist die männliche Beschneidung weit verbreitet.
Im Judentum gilt die Beschneidung als Zeichen des Bundes zwischen Gott und Israel. Laut dem ersten Buch Mose (Gen 21, 4) beschnitt erstmals Urvater Abraham (um 1500 vor Christus) seinen Sohn Isaak am achten Tag nach der Geburt. Bibelforscher erzählen die Geschichte der Beschneidung etwas anders. Ein Bundeszeichen sei sie geworden, als Israel im babylonischen Exil war (ab 586 vor Christus). Bis dahin sei es bei allen Völkern des Nahen Ostens üblich gewesen, Jungen erst vor der Pubertät zu beschneiden, so auch in Israel. Im Befreiungskampf der Makkabäer (167 bis 164 v. Chr. ) wurde die Beschneidung zum nationalen Symbol und zum Unterscheidungsmerkmal von Juden gegenüber Heiden. Der jüdische Philosoph Philo von Alexandrien, ein Zeitgenosse Jesu, begründete die Beschneidung rationalistisch – als Körperhygiene. Jesu Jünger waren sich uneins, ob sich auch Christen beschneiden lassen müssten. Der Apostel Paulus behauptete sich mit der Meinung, dass für Christen die Taufe ausreiche.

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