Babylonischer Turm


CC-BY  Heinz-Jürgen Deuster Nachschlagen

Innerhalb der Urgeschichte erzählt der Jahwist in Gen 11,1-9 vom Versuch der noch an einem Ort wohnenden und eine gemeinsame Sprache sprechende Menschheit, mit einem gewaltigen Turm den Himmel (=Gott) zu erreichen. Jahwe verwirrt daraufhin die Sprache der Menschen und zerstreut sie über die ganze Erde; der Bau blieb unvollendet.
Diese Erzählung ist eine sogenannte Aitiologie, die die Vielzahl der Völker und der Sprachen erklären will. Der Stoff der Erzählung stammt aus Babylon: der gewaltige Tempelturm (Zikkurat) Marduks ist im 12. Jahrt. v.Chr. begonnen, aber erst im 6. Jahrt. v.Chr. vollendet worden. Vielleicht lag dem Jahwisten ein Spottlied auf den zunächst gescheiterten Bauplan vor.