Arbeit im Alten Testament
Gleich in den ersten Kapiteln des Alten Testaments (1.Mose 1-3) wird Arbeit thematisiert.
Sie wird hier sowohl als Segen als auch als Fluch gesehen.
Arbeit ist hier erst einmal zu verstehen als Tätigkeit, die Welt als „guter Haushalter“ zu ordnen und zu bewahren, was sich aus der Gottesebenbildlichkeit des Menschen ableitet. [„machet euch die Erde untertan…“ (Gen 1,28 f.)
„Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib“.(Gen 1,27)]
Verändert scheinen die Vorzeichen zwei Kapitel später gesetzt zu sein, als – nach dem Sündenfall im Zusammenhang mit der Vertreibung aus dem Paradies – die Bedingungen der Arbeit mit folgenden Worten beschrieben werden:
„Verflucht sei der Acker um deinetwillen!“ (Gen 3,17 f) „Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen“ (Gen. 3, 19).
Ferner spielt aber auch der Gedanke an die Erholung von der Arbeit eine große Rolle im Alten Testament und in der jüdischen Welt – und im Anschluss daran in der christlichen:
„Sechs Tage sollst du deine Arbeit tun; aber des siebenten Tages sollst du feiern, auf dass dein Ochs und Esel ruhen und deiner Magd Sohn und der Fremdling sich erquicken.“. ( 2.Mose20,8).
Auch Gott wird in der Bibel als arbeitender Gott vorgestellt, der in sechs Tagen die Welt erschuf, am siebten aber ruhte.
Besonders interessant ist, dass auch hier sowohl alle Menschen als auch die Tiere in das Ruhehalten mit eingeschlossen werden. Die Erholung am siebten Tage ist für die Menschen aber nicht nur eine Verpflichtung, sondern ein großes Recht. Sie müssen sich nicht von der Arbeit ausbeuten lassen. Die Pause gehört zum Rhythmus.