Andreas Karlstadt


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Andreas Rudolf Bodenstein genannt „Karlstadt“ (um 1482 – 1541),
deutscher Theologe und Reformator.

Andreas Bodenstein wurde um 1480 in Karlstadt geboren. Er studierte in Erfurt, Köln und wechselte 1505 an die Universität Wittenberg. Dort war er ab 1507 als Dozent tätig. Im Jahr 1510 promovierte er im Fach Theologie und wurde Professor und Diakon. Martin Luther promovierte unter Karlstadt. Gemeinsam mit Luther schrieb und disputierte er 1519 in der Leipziger Disputation gegen Eck, dem er jedoch rhetorisch nicht gewachsen war.

Für eine kurze Zeit wirkte er in Dänemark, kehrte aber bald nach Wittenberg zurück und war maßgeblich an der Radikalisierung der Reformation beteiligt. Weihnachten 1521 feierte Karlstadt in weltlicher Kleidung eine „Deutsche Messe“ mit Abendmahl in beiderlei Gestalt. Durch seine anstachelnden Predigten kam es im Februar zum Bildersturm.

Da Karlstadt und Luther unterschiedliche Auffassungen zum Abendmahl vertraten kam es zum Bruch mit Luther. Luther erwirkte für Karlstadt ein Kanzelverbot sowie eine Zensur seiner Schriften. Er musste Sachsen verlassen und fand Aufnahme bei Zwingli. Ab 1534 war er in Basel als Professor tätig und starb dort 1541.