Aleister Crowley


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Alexander Edward Crowley (1875-1947) wird in der Fachliteratur als der Begründer des modernen Satanismus angesehen.
Er wurde 1875 als Sohn einer Bierbrauerfamilie, die Mitglied der Plymouth-Brüder war. Er wuchs in einem religiös sehr fundamentalen Umfeld (siehe Fundamentalismus) auf, was ihn einerseits verängstigte, andererseits zum Widerspruch reizte.

Als er 13 Jahre alt war, gab ihn seine Mutter in ein christliches Internat. Dort versuchte man ihn, nachdem er durch Sexspiele mit jüngeren Kindern auffällig geworden war, mit Gewalt (anderthalbjährige Isolationshaft im Internat) »umzuerziehen. Diese Form der Gewalttätigkeit hat offensichtlich seine Persönlichkeit so verletzt, daß sein weiterer Lebensweg von einem abgrundtiefen Hass gegen alles christliche geprägt war.

1896 wird er sich seiner magischen Macht bewusst. 1898 wird er in die Magie des Golden Dawn eingeführt. Nach einigen wilden und ausschweifenden Jahren, heiratet er unter mysteriösen Umständen 1903 die Schwester seines Freundes Sir Edward Kelly, die ihm ein Kind schenkt. Nach erfolglosen Versuchen, sich wirtschaftlich selbständig zu machen, eröffnet er 1914 einen Tempel in Vancouver. Ein Versuch, Einfluss auf die Theosophische Gesellschaft (siehe Theosophie) Amerikas zu erlangen, scheitert kläglich. 1919 zieht er nach Frankreich, 1920 nach Neapel, wo er die Heilige Abtei Thelema gründet. Er verfällt der Heroinsucht und wandert in den folgenden Jahren durch Europa und Amerika.

1925 ließ er sich in Weida (Thüringen) von einer Gruppe deutscher Okkultisten zum Weltheiland hatte ausrufen, schrieb für den O.T.O.das Ritual einer Gnostischen Messe.

Anfang der vierziger Jahre ist Crowley wieder in Vancouver wo er einen Jack Parsons zum Leiter des Tempels macht. Dieser bildet L. Ron Hubbard (den späteren Gründer der Scientology-Sekte) magisch aus.

Gesundheitlich zerrüttet und heroinabhängig stirbt Crowley 1947 wahrscheinlich an einer Überdosis Heroin.

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