Im Jahre 711 eroberten die muslimischen Mauren Spanien und nannten das Land Al-Andalus. Sie beherrschten das Land fast 800 Jahre lang. Unsere Schulbücher berichten von einem Goldene Zeitalter, indem die verschiedenen Religionsgemeinschaften unter muslimischer Führung friedlich und tolerant zusammengelebt hätten. Kultur, Baukunst und Wissenschaften hätten eine Blütezeit gehabt. In neuerer Zeit äußern Historiker immer mehr Zweifel. Der Mittelalterhistoriker Ekkehart Rotter stellt dazu kurz und knapp fest: „Das ist eine Geschichtslüge. Es hat dieses Zeitalter nie gegeben.“ Andere behaupten, dass Freigeister im europäischen Absolutismus bewusst diesen Mythos verbreiteten, um den Menschen, die unter den „von Gottes Gnaden“ herrschenden Monarchen litten, eine positive Utopie zu vermitteln. In den heutigen Tagen wird der Mythos wieder beschworen, diesmal von Muslimen, die damit die von ihnen behauptete „Toleranz“ im Islam belegen wollen. In so einer langen Zeit, bei dem ständigen Wechsel der Kalifen und Dynastien hat es sicherlich Perioden relativer Toleranz gegeben, die dann aber auch wieder von Phasen harter Unterdrückung abgelöst wurden.
>Arnold Hottinger: Die Mauren. Verlag NZZ, 2005. 495 S. >Siegfried Kohlhammer: Ein angenehmes Märchen.In: Merkur, Heft 651, 2003. >Bat Ye`or: Der Niedergang des orientalischen Christentums... Resch, Gräfelfing 2002.