abgeleitet vom französischen „gueux“: Bettler
Mit dem Begriff „Geusen“ wurden ursprünglich die Unterzeichner einer Bittschrift (Petition) bezeichnet, die am 5. April 1566 der spanischen Statthalterin Margarete von Parma überreicht wurde. Darin verlangten 400 niederländische Landadlige vom spanischen König Philipp II. die Wiederherstellung ihrer politischen, religiösen und ständischen Freiheiten, die Aufhebung der Inquisition und das Ende der Verfolgung der Protestanten.
Mit Ausbruch des Niederländischen Freiheitskampfes gegen die blutige Gewaltherrschaft der Spanier im Jahre 1568 wurde die Bezeichnung „Geusen” bald auf die Aufständischen übertragen. Man unterschied zwischen den Land- und den Wassergeusen, den Land- und den Seestreitkräften im Krieg gegen die spanische Herrschaft.
Die Wassergeusen machten mit ihren Kaperschiffen auf spanische Schiffe Jagd, wurden von diesen jedoch als Seeräuber verfolgt. Die Watteninseln Terschelling und Rottumeroog und englische, französische und deutsche Nordseehäfen dienten ihnen darum als Zufluchtsstätten. Erst durch den Bund mit Wilhelm von Oranien, der den Wassergeusen Kaperbriefe gab und Wilhelm II. von der Marck zu ihrem Admiral ernannte, erlangte die Widerstandsbewegung der „Wassergeusen“ die nötige Unterstützung aus allen Schichten der Bevölkerung.