Kopten


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Bild Kopten nennt man die christlichen Ägypter, die auf die ursprüngliche Bevölkerung vor der islamischen Eroberung im 7. Jahrhundert zurückgehen. Der Ausdruck kommt vom alten griechischen Wort »Aigyptos« für Ägypten (abgekürzt zu »gybt / gobt«) und bedeutet eigentlich also nichts anders als »Ägypter«.

Die Angaben über die Zahl der Kopten schwankt zwischen 6% und 15% der ägyptischen Bevölkerung, also zwischen 5 und 12 Millionen. Daran kann man sehen, dass die Lage der Kopten im mehrheitlich islamischen Ägypten nicht einfach ist. Die Regierung gibt niedrige, die koptisch-orthodoxe Kirche höhere Zahlen an.

Über die Jahrhunderte hat die Zahl der Christen allmählich abgenommen, da viele Kopten zum Islam übertraten – freiwillig, unter Druck oder auch unter Zwang. Offiziell herrscht in Ägypten zwar Religionsfreiheit, aber die gilt nur für den Wechsel zum Islam. Wenn Muslime sich der koptischen Kirche anschließen wollen, bringt das sehr oft Schwierigkeiten bis hin zu Verfolgungen und Gefängnis mit sich. Radikale Islamisten haben in den letzten Jahren immer wieder Anschläge auf Kirchen und Christen durchgeführt. Die Chancen für Christen, eine Anstellung bei der Regierung zu finden, sind nicht besonders gut. So wandern verhältnismäßig viele junge Kopten aus.

Fast alle Kopten sind Mitglieder der koptisch-orthodoxen Kirche, die dem koptischen Papst und Patriarch von Alexandria untersteht. Minderheiten haben sich der koptisch-katholischen, der griechisch-orthodoxen oder der koptisch-evangelischen Kirche angeschlossen. Durch Auswanderung gibt es heute Kopten in vielen Ländern. In Deutschland bestehen 2 koptische Klöster und einige Gemeinden, die von Einwanderern aus Ägypten gebildet wurden. Durch Auswanderung gibt es auch in den USA und Australien je eine Million Kopten.

Die koptische Kirche hat auch Missionsgemeinden in anderen Ländern Afrikas gegründet, so in Kenia, Sambia, Simbabwe und im Sudan.