Siegel als Zeichen persönlicher Beglaubigung wurden im Nahen Osten und in Ägypten schon vor mehr als 8000 Jahren verwendet. Die meist nur wenige Zentimeter breite Siegelfläche wurde in weichen Lehm gedrückt (Stempelsiegel) oder abgerollt (Rollsiegel). Um Missbrauch auszuschließen, trug man das persönliche Siegel entweder als Siegelring, als Amulett an einer Schnur um Hals oder Arm oder mit einer Sicherheitsnadel am Gewand befestigt ständig bei sich.
In Zeiten, in denen man zur Übermittlung schriftlicher Nachrichten auf persönliche Überbringer angewiesen war, garantierte die Versiegelung, dass die Botschaft vom Überbringer weder gelesen noch verfälscht werden konnte.
In Eph 4,30 wird der Heilige Geist als Siegel bezeichnet, mit dem Gott die Gemeinschaft der Gläubigen als von ihm stammend beglaubigt hat. Spaltet sich die Gemeinde, wird demnach das Siegel zerstört und die göttliche Beglaubigung ist unwiderruflich verloren.
Weitere Informationen rund um das Thema »Siegel« finden sich im Siegellexikon der Universität Hamburg. Bilder von verschiedenen Siegeln finden sich auf einer Internetseite des Erzbistums Köln.
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