Da die Germanen kein einheitliches Volk waren und es über sie kaum zuverlässige schriftliche Quellen gibt, lässt sich auch über ihre Götterwelt nicht viel Gesichertes sagen. Wie andere Naturvölker verehrten sie zunächst Naturerscheinungen wie Bäume, Quellen, Haine oder Berggipfel, später auch Tiergötter.
Wohl erst durch den Kontakt mit den Römern gaben die Germanen ihren Göttern nach römischem Vorbild auch Namen, die uns beispielsweise der römische Schriftsteller Tacitus überliefert. So hat er für seine Leserinnen und Leser die Funktion des von den Germanen angerufenen Gottes Wodan (= Wotan/Odin) mit der des römischen Gottes Merkur verglichen und beide gleichgesetzt: Wodan sei der höchste Gott der Germanen. Außerdem ist der Göttername Donar (= Thor) für den Blitzeschleuderer und Regenbringer überliefert. Daneben gibt es u.a. Tyr (= Ziu) als Schützer des Things (= Versammlung) sowie Freya und Freyr (= Baldur und Loki) als Göttin und Gott für Fruchtbarkeit. Von den germanischen Götternamen sind ein Teil der deutschen Wochentage abgeleitet.
Eine Übersicht zu germanischen Götter- und Heldengestalten findet sich im Internet.
Hinweis:
Dieser Artikel ist mit freundlicher Genehmigung dem Unterrichtswerk Religion vernetzt 7 entnommen.