Das Wort »Dalit« ist die neuere Selbstbezeichnung der Kastenlosen im Hinduismus. Ihre Zahl wird auf über 160 Millionen geschätzt. Sie stehen zum Teil außerhalb des Kastensystems der indischen Gesellschaft oder auf dessen untersten Stufen und werden deshalb als „unrein“ oder „unberührbar“ betrachtet. Sie sind massiver Diskriminierung, teilweise auch Verfolgung und Gewalt ausgesetzt.
Auf Grund ihres niederen Status und ihrer »unreinen« Tätigkeit (Toiletten reinigen, Abdecken toter Tiere), aber auch »unreiner« Verhaltensweisen (Essen von Fleisch und Trinken von Alkohol) durften die Dalits von den Angehörigen anderer Kasten (siehe Kastensystem) nicht berührt werden. In Südindien ging die Unberührbarkeit bis zur Unnahbarkeit. Die Unberührbaren mussten sich durch Geräusche bemerkbar machen, so dass Angehörige aus höhere Kasten ihnen rechtzeitig aus dem Wege gehen konnten.
Die Selbstbezeichnung Dalits spiegelt das neue Selbstbewusstsein der Unberührbaren wider. Sie sind sich ihrer Unterdrückung durch die »Kastenhindus« bewusst und rebellieren dagegen.