Wunder biblisch (NT)


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Im NT begegnen sich alttestamentlich-jüdische und hellenistische Züge. Auch hier gilt die göttliche Weltsouveränität. Vor allem steht Jesu Gestalt, mächtig in »Wort und Tat« (Lk 24,19), überragend da. Neben der Schilderung seines Lebens und Wirkens, das offenkundig und machtvoll von Wundern begleitet wird, verlieren die Wundertaten der Apostel an Eindruck und an Eigenwert. Sie sind ja abhängiges Weiterführen des Jesuwirkens und Zeugnis für ihn.

Von Jesus selbst gibt es etwa 30 Wunderberichte, die gewöhnlich in Naturwunder, Heilungswunder, Totenerweckung und Dämonenaustreibung (siehe Exorzismus) gruppiert werden.
Ob Jesus tatsächlich Wunder vollbracht hat, lässt sich wissenschaftlich nicht nachweisen (für die Menschen der damaligen Zeit war dies nie eine Frage), aber man kann die Absicht der Erzähler beschreiben, die die Wunder Jesu anderen mitteilen. Sie wollen Jesus abheben von all den Wunderheilern der griechischen Welt (selbst dem Kaiser sagte man Wunderheilungen nach).

Jesus hat wie im AT Jahwe »Vollmacht« (Mk 1,27), er ist Herr über die Natur (Mk 4,41) und über die Dämonen (Mk 3,27). So wird er als »Sohn Gottes mit Macht« vorgestellt, am überzeugendensten und unwiderlegbar zu erkennen an seiner Auferstehung (vgl Röm 1,4). Daher gelten diese Taten dann besonders bei Johannes als Jesu Zeichen. Deutliche Zeichen der anbrechenden Gottesherrschaft sind schon bei den Synoptikern Dämonenaustreibung (Lk 11,20), Krankenheilungen (mit Sündenvergebung: Mk 2,1-12) und Befreiung von bedrohenden Naturkräften (Mt 8,25). Bei Johannes kommt noch die Symbolik der Sakramente (Eucharistie, Taufe und Buße) hinzu. So werden die neutestamentlichen Wunderberichte zur Entscheidung für den Glauben, für die Umkehr, für die Annahme des Reiches Gottes unverwechselbar und unablösbar mit Jesus und seinem Auftreten verbunden.