Hiob


CC-BY  reliLex Nachschlagen

Der Polizist, der die Todes-Benachrichtigung überbringen muss, der Brief, der die Entlassung ankündigt – sie alle bringen sogenannte Hiobsbotschaften. Nachrichten also, die ein Unglück ankündigen. Die Redewendung von den Hiobsbotschaften geht auf das biblische Buch »Hiob« oder »Ijob« zurück (Ijob 1,14-19). Hiob, ein frommer Mann,­ bekommt eine Schreckensmeldung nach der anderen überbracht. Die Gestalt Hiob in der Bibel ist allerdings keine historische Gestalt. Die Geschichte geht den Fragen nach Gerechtigkeit, Leid und Gottesglauben nach.

Hiob hat das Pech, Gegenstand einer Wette zwischen Gott und dem Satan zu werden. Das Drama beginnt im Himmel: Gott lobt seinen treuen Diener Hiob, doch der Satan widerspricht: Wer Glück hat, kann gottesfürchtig sein! Aber wie steht es mit dem, den das Glück verlässt? Gott vertraut auf seinen Diener und gibt ihn den Schicksalsschlägen des Satans preis. Der Satan erhält freie Hand mit der einzigen Auflage, Hiobs Leben zu schonen. So werden dessen Viehherden vernichtet, er verliert allen Besitz, seine Kinder kommen ums Leben. Schließlich wird er mit schrecklichen Geschwüren und Schmerzen geschlagen. Aber Hiob

Drei Freunde erscheinen, um ihn zu trösten. Für Elifas ist der Gedanke, dass Gott einen Gerechten straft unvorstellbar – Hiob muss also Schuld auf sich geladen haben. Bildat will ihn davon überzeugen, das sein Leid, verdient oder unverdient, am Ende zum Guten gereichen wird. Zofar führt schließlich an, dass alles ein großes Geheimnis sei und eines Tages seinen Sinn enthüllt. Hiob wird nicht getröstet durch diese Tröster, da er sich seiner untadeligen Lebensführung gewiss ist.

Schließlich wendet er sich in seinem unvorstellbaren Leid an Gott selber. Er sucht Antwort auf seine Fragen. In einem Wettersturm heranbrausend hält Gott eine Rede über seine Größe und Allmacht und die Herrlichkeit seiner Schöpfung. Dabei führt er das Rätsel des Leides seines Knechtes Hiob keiner Lösung zu, sondern weist ihn auf sein Unvermögen hin, die Pläne Gottes zu durchschauen.

So ergibt sich Hiob demütig in den Willen Gottes. Er erkennt schließlich, dass er auch im undeutbaren Leid auf Gott vertrauen muss und bei ihm geborgen ist. Das Leid bleibt ein Rätsel, aber durch das Leid stößt Gott zu einer neuen Glaubensentscheidung an. Am Ende der Geschichte erhält Hiob Gesundheit und Wohlstand zurück. Er hat schließlich mehr Schafe, Ziegen und Rinder als vorher, bekommt eine neue Familie mit Söhnen und Töchtern und lebt bis ins hohe Alter.