Malcolm X


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Malcolm X (eigentlich Malcolm Little). Führer der »Black Muslim«-Bewegung in den USA, die offiziell den Namen »Nation of Islam« trägt. Malcolm wurde 1925 in Omaha (Nebraska) geboren und musste schon als Kind rassistische Übergriffe der Weißen auf seine Familie erleben. Anfang der 1940er Jahre begab er sich nach Boston, wo er eine kriminelle Laufbahn einschlug (Erpressung, Zuhälterei, Drogenhandel). Dies brachte ihm eine Verurteilung und sechs Jahre Haft ein. Im Gefängnis kam er in Berührung mit den Schriften Elijah Muhammads, des Führers der Black Muslims, und konvertierte zum Islam. 1952 entlassen, stieg er zum bedeutendsten »Minister« (Prediger) der Bewegung auf. Anstatt einen islamischen Namen anzunehmen, nannte sich Little »X«, eine Chiffre für die ausgegrenzten Schwarzen in den Ghettos der amerikanischen Großstädte. Malcolm X reorganisierte die Nation of Islam zu einer disziplinierten Organisation mit durchweg repressiven Zügen und schuf einen eigenen paramilitärischen Ordnungsdienst, der auch vor Gewalttaten unter abtrünnigen oder kritischen Mitgliedern nicht zurückschreckte. 1963 geriet Malcolm X in Konflikt mit Elijah Muhammad, der sich den Bestimmungen der Nation of Islam widersetzte. Malcolm X wurde aus der Organisation ausgeschlossen. Es folgten Reisen in die arabische Welt, u.a. auch eine Pilgerfahrt nach Mekka. Malcolm X distanzierte sich zunehmend von der rassistischen und separatistischen Ideologie der Bewegung; er näherte sich einer moderateren konservativen Form der siehe Sunna und predigte Ko-Existenz und Toleranz unter den Rassen. Dies brachte ihm den Vorwurf des Verrats ein, was 1965 zu seiner Ermordung führte.

siehe Nation of Islam