Augustinus


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Augustinus, Aurelius (354-430), abendländischer Kirchenvater und einer der bedeutendsten Kirchenlehrer
Augustinus wurde am 13. November 354 in Tagaste, Numidien (heute Souk-Ahras, Algerien) geboren. Sein Vater Patricius war ein Anhänger des spätrömischen Götterglaubens. Seine Mutter, die heiliggesprochene Monika, erzog ihn im christlichen Glauben und beeinflusste maßgeblich seinen Lebensweg. Augustinus studierte klassische Literatur und Rhetorik in Karthago, war in Rom und Mailand als Lehrer der Rhetorik tätig und wurde später Bischof von Hippo Regius.
Die (verlorengegangene) philosophische Abhandlung Hortensius von Cicero regte Augustinus dazu an, sich mit der Philosophie zu beschäftigen. Er fand zunächst keinen Zugang zum Christentum und wandte sich erst dem Manichäismus und später der Skepsis zu. In Mailand begegnete Augustinus 384 Ambrosius, der ihn 387 taufte.
Nachdem Augustinus nach Nordafrika zurückgekehrt war, wurde er 391 zum Priester geweiht. Ab 395 war er Bischof von Hippo Regius (heute Annaba, Algerien). In der geistigen Auseinandersetzung mit den philosophischen und religiösen Strömungen seiner Zeit entwickelte Augustinus seine Lehren von der Erbsünde, der göttlichen Gnade, der göttlichen Souveränität und der Prädestination, die sowohl die katholische Theologie wie auch die Reformation beeinflusste.
Sein bekanntestes Werk sind die autobiographischen Confessiones (Bekenntnisse, um 400), in denen er sein frühes Leben und seine Bekehrung beschreibt. In seiner großen christlichen Apologie »De civitate Dei« (Gottesstaat, 413-426) legt Augustinus seine theologisch begründete Geschichtsphilosophie dar.