Bezeichnung für islamische Mystiker (sufi – arab. »Wolle« – nach den
wollenen Mänteln, die Sufis trugen).
Mystikern (siehe Mystik) geht es darum, durch Meditation und Übungen ein enges Verhältnis zu Gott zu erreichen, oder auch die Einheit mit ihm zu spüren. Das Sufitum begann mit Asketen (siehe Askese), die sich von der äußerlichen und formalen Art des damals siegreichen Islam absetzten. Sufis führten auch den Begriff der Liebe ins islamische Denken ein. Ähnlich wie im »Hohen Lied« der Bibel verglichen sie die Liebe zu Gott manchmal auch mit der erotischen Liebe. Später bildeten sich sufistische Gemeinschaften (tariqa), die ähnlich den christlichen Mönchen gemeinsam lebten und viel für die Ausbreitung ihres Glaubens getan haben. Manche Sufis tanzen auch bei ihren Gebetsversammlungen (dhikr), um die Freude an Gott auszudrücken. Von den offiziellen Theologen des Islam wurden die Sufis meist abgelehnt, manchmal auch blutig verfolgt.