bezeichnet die Erzählung der großen Flut in Gen 6,5 – Gen 9,17
Schriftliche und mündliche Traditionen sehr vieler Völker wissen von einer Naturkatastrophe, die die ganze Menschheit mit Ausnahme eines einzigen Menschen – der sich dann auf wundersame Weise vermehrte -, eines Menschenpaares oder einer kleinen Menschengruppe vernichtet hat, die dann die Erde von neuem bevölkert.
Es gibt in den altorientalischen Erzählungen Parallelen zu der biblischen Geschichte, nur, dass dort die Flut aufgrund eines Kampfes zwischen Göttern entstand. Götter, die sich von den Menschen belästigt empfanden.
Im Unterschied aber muss die biblische Erzählung eine andere Begründung für den Vernichtungsbeschluss finden als einen Streit von Göttern, da es ja nur
Jahwe gibt. Also musste die Schuld bei den Menschen und ihrem sündhaften Leben liegen. Als Gott beschloss, die Menschheit deswegen zu vernichten, bekam der untadelige Noah nach der alttestamentarischen Überlieferung den Auftrag, eine Arche zu bauen, um Menschen und Tiere zu retten. Gott befahl Noah, je ein Paar aller Tiere auf die Arche mitzunehmen. So überlebte Noah mit seiner Frau, seinen Söhnen und Schwiegertöchtern und all den Tieren die Sintflut.
Das Wesentliche in dieser Erzählung ist die sittliche Belehrung und die religiöse Botschaft: Gott hält Gericht über die Menschheit, deren Schöpfer und Herr er ist. Er straft die Bösen und rettet die Gerechten (Gen 6,7-8); er schließt einen Bund mit der neuen Menschheit (Gen 8,21 – Gen 9,11). Sollte sich diese wieder der Sünde zuwenden, schickt er ihr einen neuen Retter. Das ist das Wesen der Heilsgeschichte. In der christlichen Überlieferung ist Christus ein neuer Noah und die Flut ein Bild der Taufe.