(tibetisch lama: der Obere), in Tibet, Sikkim, Bhutan, Ladakh und der Mongolei vorherrschende Religion.
Der Lamaismus ist eine Sonderform des Buddhismus (Mahayana, Vajrayana), der Elemente der vorbuddhistischen Bon-Religion in sich aufgenommen hat. Im Jahr 747 n. Chr. kam der buddhistische Mönch und Gelehrte Padmasambhava, der aus einem Lotus Geborene (um 717-762), von Nordindien nach Tibet, wo er den ersten Orden der Lamas (Mönche) gründete. Von dort aus verbreitete sich die Religion sehr schnell. Die Zusammenkünfte, die dreimal täglich stattfinden, werden durch das Läuten einer kleinen Glocke angekündigt. In den Versammlungsräumen sitzen die lamaistischen Mönche entsprechend ihrem geistlichen Rang in Reihen. Die mystische Versenkung wird dadurch unterstützt, dass magische Rituale vollzogen werden. Hierzu gehören Gesänge mit Musikbegleitung sowie das Murmeln mystischer Beschwörungsformeln. (siehe Mantra). Die am meisten gebräuchliche Formel lautet: Om mani padme hum, was übersetzt heißt: Oh, Juwel in der Lotusblüte.