Himmelfahrt


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Vierzig Tage nach Ostern feiern Katholiken und Protestanten das Fest Christi Himmelfahrt. Im Zentrum des Festes steht jedoch nicht die Frage nach dem technischen »Wie« der Himmelfahrt. Vielmehr soll deutlich werden, dass Christus dahin zurückkehrt, von wo aus er in die Welt gekommen ist: zu Gott, seinem Vater. Heute sprechen die Kirchen auch von der Erhöhung Christi. Damit wollen sie sagen, dass Jesus an der Herrlichkeit Gottes teil hat, dass er Gott gleich geworden ist. Die Redensart »in den Himmel kommen« bedeutet folglich nicht einen konkreten Raum. Vielmehr drückt sie die Nähe zu Gott aus, die enge Verbundenheit mit ihm. Die Autoren der Bibel haben das vor fast 2.000 Jahren mit ihren Worten und mit den Vorstellungen ihrer Zeit ausgedrückt. Eng verbunden mit der Himmelfahrt Christi ist sein Auftrag, seine Botschaft von der Liebe Gottes allen Menschen zu verkünden. In diesem Auftrag wurzelt bis heute das Wirken der Kirche.

In der frühen Christenheit wurde die Aufnahme des auferstandenen Jesus Christus in den Himmel eng mit der Osterfeier verbunden. Seit dem 4. Jahrhundert wird Christi Himmelfahrt als eigenständiges Fest begangen, und zwar vierzig Tage nach Ostern. Damit folgte die Alte Kirche der Chronologie des Evangelisten Lukas. Der erzählt die Himmelfahrt sogar zweimal, einmal kurz im Evangelium (Lk 24,50-53) und dann ausführlicher zu Beginn seiner Apostelgeschichte (Apg 1,1-11).

Christi Himmelfahrt ist in Deutschland bundesweit ein gesetzlicher Feiertag. Vielen Menschen ist aber seine Bedeutung nicht mehr bewusst. Sie begehen diesen Donnerstag als »Vatertag«, an dem vorwiegend Männer sich zusammen tun, um gemeinsam (oft mit viel Alkohol) draußen zu feiern.

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