Der Palmsonntag ist der 6. Sonntag der Passionszeit. Mit ihm beginnt die Karwoche. Seinen Namen erhielt der Palmsonntag von dem frühen Brauch, an diesem Tag Palmzweige zum Gottesdienst mitzubringen. Denn die Evangelien (siehe Evangelium) berichten, dass die Menschen Jesus zujubelten und ihm grüne Zweige auf den Weg streuten, als er vor seinem Leiden in die Stadt Jerusalem einzog (es war dort Brauch, Könige oder Feldherrn beim Einzug Palmzweige schwenkend zu begrüßen).
Zum Gedächtnis an den Einzug Jesu in Jerusalem werden in katholischen Gemeinden am Palmsonntag grüne Zweige vor der Kirche gesegnet; die Gemeinde zieht dann mit den Zweigen in der Hand zum Gottesdienst in die Kirche. Diese »Palmprozession« versteht sich als ein öffentliches Bekenntnis der Gläubigen zu Jesus Christus. (vgl. Mk 11,1-10, Mt 21,1-11, Lk 19,28-40)
Im evangelischen Gottesdienst wird am Palmsonntag die Geschichte vom Einzug Jesu in Jerusalem gelesen. In der Heiligen Messe wird, je nach Lesejahr, der Passionsbericht nach Matthäus, Markus oder Lukas vorgetragen. Die Passionserzählungen berichten vom letzten Abendmahl Jesu (siehe Gründonnerstag), von seiner Gefangennahme und Verurteilung, der Kreuzigung und dem Begräbnis Jesu (siehe Karfreitag).