Sohn Gottes


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Der Titel Sohn Gottes wurde im Orient Menschen verliehen, die der Gottheit besonders nahe standen und sie durch ihre Leben (re-]präsentierten.

  • In Ägypten galten die Pharaonen als Söhne Gottes. Sie heirateten darum auch jeweils ihre Schwestern.
  • In den Mythen Griechenlands verwandelten sich die Olympischen Götter in Menschengestalt und umflirteten Mädchen und zeugten mit ihnen Söhne; die bekannteste Gestalt ist Herkules.
  • Zum römischen Kaiserkult gehörte es, dass die römischen Kaiser nach ihrem Tod den Titel »Divus« (lateinisch für „Gott“ bzw. „göttlich“) verliehen bekamen. Ihre Angehörigen waren demnach Söhne Gottes.
  • In Israel galten die Könige als Gottessöhne, jedoch nicht wie in Ägypten als »Königsgeschlecht«, sondern sie waren »Funktionsträger«; sie wurden bei ihrer Inthronisation zum »Gottessohn« erklärt, also adoptiert. (siehe Adoption)
  • Im Alten Testament haben Propheten immer wieder auf einen endzeitlichen König Messias hingewiesen, den Gott am Ende aller Zeiten senden würde: griechisch Christos, lateinisch Christus
  • Im Neuen Testament wird Jesus von Nazareth als dieser Messias verkündet. Bei der Taufe spricht Gott selbst ihm die Würde der Gottessohnschaft mit den Worten des Inthronisationspsalms (Ps 2,1ff) zu. Die Evangelien nach Matthäus und Lukas verkünden die »Gottessohnschaft Jesu« als von Geburt an und tun das durch die besonderen Geburtsgeschichten.